Ob ein Sklave, eine Schwuchtel, eine Schlampe, egal wie man es
nennt, es darf keinen Unterschied machen. Arroganz ist der Fluch
der Sklaverei, der Entwicklung des Sklaven und der spirituellen
Entwicklung.
Manche brauchen einen politisch
unkorrekten Titel, um sich authentisch am richtigen Ort zu fühlen,
um zu akzeptieren, wer sie sind, und um den Gehorsam zu
akzeptieren, der ihrem Leben unweigerlich seinen einzigartigen
Sinn und Zweck verleiht. Politisch korrekt zu sein und spirituell
zu sein, kann in dieser seltenen SM-Welt der Authentizität und
des Wachstums im Widerspruch zueinander stehen.
Den Mut zu haben, zu akzeptieren,
wer wir sind, bedeutet auch, den Mut zu haben, auf die einfachen
Titel zu verzichten, mit denen wir früher Respekt und
Verantwortung für das, was wir sind, erhielten. Per Definition
ist das Schicksal einzigartig. Den Titel eines anderen zu
benutzen, einen Platz durch Zugehörigkeit zu haben, die aus der
Verbindung mit anderen mit demselben Titel entsteht, ist nicht
einzigartig. Zugehörigkeit ist nicht falsch, Zugehörigkeit ist
einfach nicht der Prozeß, der unsere einzigartige Bestimmung
befähigt.
Manche sehen ihre Entwicklung als
eine vom „Jungen” zum „Sklaven”
und dann zum „Master”.
Andere haben das Bedürfnis, von der Schwuchtel zum Sohn und dann
zum Soldaten zu werden. Manche wollen nur eines sein, ein
„Sklave”.
Wichtig ist, daß der Titel NICHT zu einem Anspruch wird.
Jede egoistische Arroganz, die
entweder einen bestimmten Titel begehrt oder sich dagegen wehrt,
verhindert die für das Wachstum erforderliche offene Mentalität.
In jedem unserer Leben geht es um Gehorsam. Wem oder was wir
gehorchen, ist die größte Einzelentscheidung, die wir im Leben
treffen, und es ist vielleicht die einzige wirklich menschliche
Entscheidung, die wir im Leben treffen, die nicht einfach das
Produkt der menschlichen Maschinerie ist, die aus Genetik,
Konditionierung, Erziehung und einer Vielzahl von Erfahrungen
besteht, die uns menschlich definieren.
Die spirituelle Entwicklung durch
SM ist sowohl authentisch als auch einzigartig als Methode, um in
das hineinzuwachsen, was wir im größeren Rahmen wirklich sind.
Zum Wachstum durch SM gehört ein „Geber”,
jemand, der die Absicht dieses Wachstums trägt. Kombiniert mit
der Zustimmung von jemandem, der bereit ist, das Produkt dieser
Absicht zu akzeptieren, gibt es nichts auf der Welt, was dem Fokus
und der Intensität einer solchen Praxis entspricht, für
diejenigen von uns, für die es natürlich ist.
Es ist nicht nötig, jemandem zu
sagen, ob SM als spirituelle Praxis für ihn natürlich ist oder
nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß Meine Mutter keine
Kandidatin ist, und ich bin ebenso überzeugt, daß es Menschen
gibt, für die es die einzige wirksame spirituelle Praxis ist. Du
weißt, wer du bist.
Der Geist muß vorbereitet sein,
er muß sich an der richtigen Stelle befinden, um die Erfahrung
des spirituellen Wachstums einzuladen. Die Zustimmung ist ein Teil
dieser Vorbereitung. Ein weiterer Teil ist die Verfügbarkeit der
eigenen Identität.
Wenn eine besondere Person sich
bereit erklärt, die notwendige Verantwortung zu übernehmen und
die richtigen Absichten zu hegen, um für Wachstum zu sorgen,
braucht sie Zugang zu den verletzlichsten Teilen des Egos. Die Art
und Weise, wie wir von uns selbst denken, die Titel, unter denen
wir bekannt sind, gehören zu den verletzlichsten. Es bedarf
keiner Argumente, um jemanden von der Wahrheit dieser Tatsache zu
überzeugen.
Es gibt verzweifelt viele
verschiedene Online-Gruppen, die ihre „erniedrigenden”
Titel verbreiten, um von denjenigen akzeptiert zu werden, die ihre
Verletzlichkeit ausnutzen und sich ihrer bedienen wollen. Sie
hoffen, daß ein verantwortungsbewußter, dominanter Mensch sie
mit dem gewünschten Titel anspricht, ohne daß sie Werbung für
sich machen müssen. Am zweitbesten ist es, wenn der
selbstgewählte Titel akzeptiert und dazu benutzt wird, ihr Herz
und ihren Geist zu erobern, um das instinktive Bedürfnis in ihnen
zu erfüllen.
Manchmal muß sich der Titel
dynamisch ändern, um dem jeweiligen Moment zu entsprechen. Wer
auch immer die Agenda führt, muß sich selbst treu bleiben, um
wirksam zu sein. Die Freiheit, den sich entwickelnden Geist bei
dem Namen zu nennen, der einem im Moment in den Sinn kommt, kann
eine authentische Konsistenz bewahren, die sonst verloren geht.
Worte können mächtig sein. In
einem Moment mit einem erniedrigenden, herabwürdigenden Titel
assoziiert zu werden und im nächsten Moment mit einem anderen
Titel, der universell kraftvoll ist, kann das Gefühl vermitteln
und etablieren, das zu diesem Zeitpunkt benötigt wird, um mit
einer zufälligen Handlung übereinzustimmen, die unternommen
wird, um die evolutionäre Erfahrung zu gestalten.
Wenn man einen Namen begehrt oder
sich gegen einen Titel wehrt, ist das Ego zu aktiv, um Wachstum
zuzulassen. Wachstum einzuschränken ist natürlich der ganze Sinn
des Egos. Für diejenigen, die immer noch an der Illusion der
Kontrolle festhalten, ist Wachstum gleichbedeutend mit
Veränderung, und der einzige Zweck der Kontrolle besteht darin,
die Geschwindigkeit der Veränderung zu verlangsamen und sie
möglichst auf Null zu halten.
SM und spirituelles Wachstum ist
die praktische Umsetzung der Dynamik des Gehorsams. Das
Selbstwertgefühl ist ausschließlich eine Funktion der Qualität
des Gehorsams, und jedes andere Maß des Selbstwertgefühls ist
egoistisch und daher dem Wachstum abträglich. So
wachstumsschädlich es auch ist, die Illusion von Kontrolle
künstlich aufrechtzuerhalten, ist eine mächtige egoistische
Agenda trotz ihrer fatalen Auswirkungen auf echtes Wachstum.
Die Bereitschaft, sich bei jedem
Namen nennen zu lassen, kann als Test für den Zustand des Egos
verwendet werden. Ein gesundes Ego, auch wenn es in der frühen
spirituellen Entwicklung wertvoll ist, ist ein absolutes Hindernis
für die spätere Entwicklung, die zur persönlichen Bestimmung
führt.
Bist du eine Schwuchtel? Verdienst du es, so genannt zu werden?
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