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WAS IST DER GEIST EINES SKLAVEN?

Wer ein Sklave ist, wurde einem anderen vom Schöpfer des Sklaven gegeben. Das ist der einzige Unterschied zwischen einem Sklaven und jedem anderen Mann oder jeder anderen Frau, der/die die Bestimmung annimmt, für die er/sie geschaffen wurde. Laß uns untersuchen, wie sich das für einen potenziellen Sklaven anfühlt und wie ein Sklave erkennen kann, ob der Sklavengeist vorhanden ist oder nicht.

Jeder Sklave hat einen besonderen Geist in sich. Dieser Geist ist einzigartig auf der Welt, hat aber gemeinsame Merkmale mit allen anderen, die als Sklaven geschaffen wurden. Er wurde vor der Empfängnis vom Schöpfer in Übereinstimmung mit der mit der Seele getroffenen Vereinbarung dort platziert. Der Sklavengeist ist ein ganz natürliches, ungekünsteltes Tier, ganz wie die anderen Tiere der Welt. Die Worte „Sklave”, „Geist” und „Tier” können austauschbar verwendet werden, wenn man die wahre Natur der Sklaverei verstanden hat. Sie alle verweisen auf dieselbe Entität in jedem, der Sklave ist.

Warum ist es so schwer zu akzeptieren, ein Sklave zu sein?

Die Herausforderung liegt in unserem Ego. Unser ganzes Leben lang wird uns beigebracht, daß wir derjenige sind, auf den wir uns beziehen, wenn wir „ich” oder „mich” sagen. Jeder in unserem Unterstützungssystem redet uns ein, daß das Ego sich auf das bezieht, was wir sind. Alles, was uns beim Aufwachsen begegnet, bezieht sich auf unser Bedürfnis, alles zu identifizieren und zu entwickeln, was wir egoistisch entdecken, bewußt wahrnehmen und denken, daß wir es wollen.

Während wir alle damit beschäftigt sind, uns um unsere persönliche Entwicklung zu kümmern, schlummert das Sklaventier weiter. Der Geist wartet geduldig auf eine geeignete Umgebung, in der er zum Leben erwachen kann. Der Geist ist weise, und das war er schon immer. Er wird sich nichts aussetzen, was nicht in seinem besten Interesse ist und zu seinem Wohlbefinden beiträgt. Wenn die notwendigen Bedingungen nicht gegeben sind, wird der Sklave nie seinen ersten Atemzug tun. Diese Bedingungen sind anspruchsvoll. Sie müssen ein bestimmtes Leben unterstützen.

Manchmal während der Entwicklung eines Sklaven gibt es, entweder bewußt oder zufällig, vorübergehende Situationen, die eine Reaktion des Tieres hervorrufen. Es wird sich für eine kurze und kontrollierte Zeit entblößen. Diese Erfahrung bestätigt uns die Existenz des Geistes und ermutigt uns, das Streben nach Sklaverei fortzusetzen. Diese Einblicke in das, was wir wirklich sind, zusammen mit den Begierden, die wir gewöhnlich als Fetische bezeichnen und mit denen wir geschaffen wurden, ermutigen uns, weiter zu forschen.

Wonach der Geist jedoch wirklich sucht, ist eine Umgebung, in der er zum Leben erwachen und wachsen kann und niemals in seinen Ruhezustand zurückkehren muß. Es ist die Aufgabe des Geistes, die Umgebung zu finden und zu akzeptieren, in der dies möglich ist.

Was muß der Sklave tun, damit er die Umgebung findet, die er braucht?

Die Einschränkung des Sklaven besteht darin, daß er niemals seine eigene Umgebung schaffen kann. Der Geist braucht seinen Besitzer, denjenigen, der seinen Geist teilt. Nur der Besitzer kann diesen Teil von sich selbst, den Sklaventeil, lenken und das notwendige Wachstum ermöglichen. Das ist die Herausforderung der Sklaverei.

In der Sklaverei geht es nicht um Beziehungen, Aktivitäten, Protokolle oder Titel. In der Sklaverei geht es um die Suche nach und die Akzeptanz des Besitzers, der dem Geist die Möglichkeit zum Leben geben kann. Der Schöpfer, der den Geist hineingelegt hat, gibt einem Menschen nicht das Schicksal der Sklaverei und gibt ihm dann nicht die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Der egoistische Mensch, der den Geist in sich trägt, sucht nicht nach einem Besitzer, sondern der Geist selbst findet und präsentiert den Besitzer, wenn der Geist bereit ist.

Es ist ein Kampf mit der Zeit. Der Geist kann und will seine Bestimmung nicht annehmen, bevor er nicht völlig bereit ist. Und solange er nicht bereit ist, kann der egoistische Sklave nichts tun, um den Prozeß zu beschleunigen. Wenn der Geist bereit ist, wird der Schöpfer für den nötigen „Zufall” sorgen, damit seine Entwicklung beginnen kann. Der Sklave muß sich nicht darum kümmern. Der Sklave muß nur offen dafür sein. Der egoistische Sklave weiß nicht einmal, wann er bereit ist, aber der Geist weiß es. Deshalb ist es die Aufgabe des Sklaven, die Gelegenheit, ins Leben zu kommen, anzunehmen, wenn sie sich bietet, und nicht, die Gelegenheit überhaupt erst zu schaffen.

Der Sklave wird auf seinem Weg verwirrt. Es gibt diese lange Zeitspanne zwischen unserer Geburt und der Bereitschaft, unser Schicksal anzunehmen. Während dieser Zeit lenken uns SM und andere Begierden die Suche nach Erfahrungen, die vorübergehende Befriedigung bringen. Diese Erfahrungen sind schnelle Blicke darauf, wie es sein könnte und sollte. Während des Wartens lauert eine Gefahr. Wenn sich diese partiellen, vorübergehenden Erfahrungen vorteilhaft anfühlen, kann der Sklave in dem Glauben eingelullt werden, es sei seine Aufgabe, die vorübergehende Erfahrung dauerhaft zu machen.

Es gibt nichts Instinktives, das dem Sklaven sagt, daß seine Erfahrungen ihn auf sein Schicksal vorbereiten sollen, nicht aber, daß sie die Erfüllung desselben sind. Es gibt nichts in den Instinkten des Sklaven, das ihm sagt, daß es seine Aufgabe ist, jemand anderen als seinen Besitzer zu akzeptieren. Der Sklave empfindet seine Verbindung in der Regel durch das Bedürfnis, einen Dienst zu leisten, und nicht dadurch, daß er den einzigen Besitzer des Geistes findet, der in ihm lebt. Der Sklave kommt zu dem Schluß, daß es seine Aufgabe ist, eine Beziehung zu finden, und nicht seine Bestimmung.

Mit zunehmendem egoistischen Erfolg fährt der Sklave fort, dieselbe Art von ausgehandelten Vereinbarungen zu erforschen, die ihm anfangs vorübergehende Vorteile brachten. Dieser Prozeß ist vergleichbar mit dem Vergnügen, das wir im zweiten Studienjahr hatten, und dem Bemühen, es ein Leben lang immer wieder zu wiederholen. Frustration ist die Folge. Das Ego und der Intellekt, mit dem wir das Ego unterstützen, machen den Prozeß noch schwieriger.

Die persönliche Entwicklung hat zum Ziel, egoistisch stark zu werden. Egoistisch entwickelt zu sein, bereitet uns darauf vor, unser Schicksal anzunehmen. In der Tat ist sie entscheidend für den Prozeß, egoistisch erfolgreich zu werden. Das Ego kommt jedoch zu dem Schluß, daß persönliche Entwicklung gleichbedeutend mit Schicksal ist. Es glaubt also, daß es die Erfüllung dessen ist, was wir sind, wenn wir vollkommen egoistisch sind.

Solange ein Sklave es nicht besser weiß, ist es der unvermeidliche Glaube, daß er so ist, wie sein Ego ist. Unsere Gesellschaft, unsere Therapeuten, unsere Freunde und unsere Familien bestätigen unseren Irrglauben. Es gibt nur wenige Anhaltspunkte dafür, daß wir überhaupt in jemand anderem suchen sollten, um herauszufinden, wer wir sind. Wir begnügen uns mit dem weit verbreiteten Gedanken, daß unser Ego das ist, was wir sind.

Nur das eine nagende Gefühl, daß noch etwas fehlt, veranlaßt uns, den Irrtum unserer Schlußfolgerung über das Ego in Frage zu stellen. Es erfordert Mut und Kraft, nach einer Antwort auf die Frage, wer wir sind, an Orten zu suchen, von denen uns alle sagen, es sei verrückt, dort zu suchen. Es gibt kein Unterstützungssystem, das jemanden ermutigt, die Sklaverei als Antwort auf seine spirituellen Bestrebungen zu erforschen. Das, was wir sind, in jemand anderem zu finden, klingt zu sehr nach Co-Abhängigkeit, und wir haben ein Vermögen ausgegeben, um das zu überwinden. Ein Sklave zu sein, klingt zu sehr nach dem, wofür wir einen Bürgerkrieg geführt haben und wofür viele gestorben sind, um die Freiheit zu haben, der zu sein, der sie sein sollten.

Sklaverei ist weder Co-Abhängigkeit noch die aufgezwungene Unterwerfung, unter der andere im Laufe der Geschichte gelitten haben. Das Ego mißversteht den Unterschied absichtlich als Ausrede, um nicht den Weg zu gehen, für den ein Sklave geschaffen wurde. Solange das Ego argumentieren kann, daß es keine Lösung gibt, muß es auch keine akzeptieren.

Also, was passiert dann?

Die Erfahrungen des Lebens fordern den Sklaven heraus, loszulassen. Der Sklave beginnt, sich zu fürchten. Unsere egoistische Ausbildung und Entwicklung hat uns gelehrt, daß wir „die Kontrolle übernehmen” müssen, daß wir uns selbst leiten müssen, daß wir unsere eigenen Ziele setzen müssen, daß wir die Dinge selbst in die Hand nehmen und unsere eigene Realität schaffen müssen.

Das Loslassen bedroht all die egoistischen Errungenschaften, die ein Zeichen für unseren Erfolg waren. Das Loslassen rührt an die Angst, unser Leben nicht kontrollieren zu können, unsere dunkle Natur nicht selbst kontrollieren zu können, die vielleicht etwas Falsches tun will oder etwas, das andere nicht gutheißen würden. Wir wissen, daß wir unser Recht verlieren würden, um alles zu verhandeln, wenn wir loslassen. Wir „genießen” die Angst, nicht das tun zu können, was wir wollen.

Unser Erfolg beim Aushandeln eines erfolgreichen Wochenendes oder einer Woche oder eines Monats oder eines halben Jahres führt dazu, daß der Sklave das Gefühl hat, alles, was er braucht, sei das Recht, dasselbe ein Leben lang auszuhandeln. So funktioniert das Leben nicht. So funktioniert der Geist nicht. So funktionieren Beziehungen nicht.

Der Geist muß losgelassen werden, er muß frei werden. Wie jedes Tier brauchen auch alle Geister das Abenteuer der Entdeckung, um herauszufinden, wer sie sind. Wer in einem Käfig von der Größe seines Körpers gefangen gehalten wird, wird niemals die Natur dessen kennenlernen, was er gefangen hält. Selbstbeherrschung ist ein selbst geschaffenes Gefängnis, das genauso groß ist wie der Körper. Der Perfektionist ist stolz darauf, wie klein sein Gefängnis ist. Die größte Leistung des Perfektionisten besteht darin, einen Raum zu schaffen, der so klein ist, daß kein Platz für Fehler ist.

Im wirklichen Leben, in echten Sklaven, besteht das Ergebnis unseres selbst geschaffenen Gefängnisses darin, daß der Geist aufgrund der begrenzten Größe seines Gefängnisses niemals zum Leben erwacht. Er versucht nicht einmal zu leben. Er hat die Weisheit, nicht zu versuchen, in einer Umgebung zu wachsen, die ihn nicht unterstützen kann.

Wie kann dem Geist also erlaubt werden, zu leben?

Der Sklavengeist muß von einem anderen kontrolliert werden. Er kann nicht leben, wenn er ein Recht hat, zu verhandeln. Er hat kein Leben, solange er für sich selbst entscheiden kann. Er kann nur Angst empfinden, bis er jemanden findet, dem er bedingungslosen Gehorsam leisten kann.

Wem kann ein Sklave uneingeschränkten Gehorsam leisten?

Der Geist muß seinen Besitzer finden. Das ist etwas ganz anderes, als den Besitzer des menschlichen Körpers zu finden. Diese Unterscheidung ist der Ursprung des Mißverständnisses von Eigentum und Rechten. Egoistische Sklaven denken immer noch, daß sie das Recht haben, über den Besitzer ihres Körpers zu verhandeln, während sie ihre eigene egoistische Kontrolle über den Geist behalten.

Der Geist besitzt den Körper, nicht das Ego. Der Besitzer besitzt den Geist, und zwar auf dieselbe Weise, wie er seinen eigenen Geist besitzt. Er wird nicht als Eigentum, sondern als Selbstidentifikation besessen. Wenn der Körper direkt besessen wird, dann ist er lediglich Eigentum. Das verunglimpft und leugnet den Wert eines Sklaven. Ein Sklave kann kein Eigentum sein. Das hieße, daß er weniger Wert hätte und weniger geschützt wäre als durch die S.P.C.A. (*) und Gesetze zum Schutz von Tieren. Es gibt nichts Minderwertiges an einem Sklaven. Ein Sklave ist dazu bestimmt.

Der egoistische Einwand, nicht „ich” und „mich” zu verwenden, spiegelt die Angst und den Widerwillen wider, zuzugeben, daß das Ego nicht der Eigentümer eines Sklaven ist. Anzuerkennen, daß der Sklavengeist den Körper besitzt, bedeutet anzuerkennen, daß das Ego keine Rechte hat, daß es keine Kontrolle darüber hat, wer der Sklave ist, noch darüber, was er tut, noch mit wem er eine Beziehung hat.

Wenn nicht klar ist, daß die Seele, der Sklavengeist, den Körper besitzt, ist der ganze Sinn der Sklaverei verfehlt. Das Verfehlen des Sinns ist der Zweck des Egos. Wenn man dem Ego nachgibt, verfehlt man weiterhin den Sinn, das Ziel und die Lösungen für die Erfüllung und das Glück des Sklaven.

Wie kann der Sklavengeist wachsen?

Er muß erst durch die egoistische Vorbereitung auf seine Bestimmung wachsen. Für jemanden, der Sklave ist, fühlt sich die chronische egoistische Kontrolle des inneren Geistes irgendwann wie eine überwältigende Last an. Es fühlt sich für einen Sklaven nicht richtig an, ständig egoistische Kontrolle ausüben zu müssen. Die natürlichen Begierden eines Sklaven nach SM-Macht und der Sicherheit der Knechtschaft sowie alle anderen instinktiven Begierden treiben den Sklavengeist an, zu suchen und zu erforschen.

Einige Sklaven, die den Geist schon immer in sich trugen, unterwerfen sich bereitwillig dem SM als egoistisch kontrollierte Befreiung für die vereinbarte Zeit, die es dem Geist erlaubt, etwas Freiheit zu spüren. Danach wird der Geist durch das Wiederauftauchen der Selbstkontrolle des Egos wieder in den Schlaf versetzt. Dies ermöglicht es dem Sklaven, kontrollierbar außer Kontrolle zu sein. Der Geist kann vorübergehend freigelassen werden, ohne daß er tatsächlich Macht oder Kontrolle über die „echten” Teile des Lebens erhält.

Die Begierden bleiben unerfüllt, ganz gleich, welche Ablenkungen und Zerstreuungen vorgenommen werden, solange das Ego irgendwelche Rechte oder Einflußmöglichkeiten hat. Das Ego hat das Gefühl, daß es mächtig bleiben muß, um den Geist daran zu hindern, sich auszutoben. Das Ego ist davon überzeugt, daß wir ohne es dem Geist folgen und unvernünftige, undenkbare, peinliche und ekelerregende Dinge tun würden, die andere kritisieren würden. Wir fürchten, als „ungebührlich übermütig” zu gelten.

Der Geist wird immer als mächtig und spielerisch erlebt. Es gibt eine natürliche Angst davor, etwas, das so mächtig und unkontrollierbar ist, seinen „Kopf” zu geben, weil es Dinge tun könnte, die nicht kontrolliert werden und die den Sklaven entlarven könnten. Das bringt eine weitere Angst zum Vorschein, die dem Gefühl, geoutet zu werden, ähnlich ist. Es fühlt sich an, als würden wir uns selbst outen, durch einen Teil von uns, den wir nicht unter Kontrolle halten können. Es ist kein Wunder, daß wir so kluge und unnachgiebige egoistische Einwände dagegen haben, uns in eine Position zu begeben, in der wir uns einem solchen Verhalten und solchen Ergebnissen aussetzen könnten.

Ein Sklave hat also gleichzeitig das Gefühl, daß er von einem anderen kontrolliert werden möchte, und gleichzeitig muß er egoistisch die Kontrolle behalten, um eine Umgebung zu gewährleisten, die Sinn macht, die vernünftig ist und die den Wert oder die Wertschätzung des Sklaven nicht herabsetzt. Dies ist ein Dilemma. Wie kann man sich wie ein Sklave verhalten und dennoch in einer Position bleiben, die mächtig genug ist, um das Wohlergehen und die besten Interessen des Sklaven zu schützen?

Was ist die Lösung?

Zwei Bedingungen müssen gegeben sein. Erstens muß das Ego des Sklaven machtlos sein, so daß es niemanden außer dem Besitzer gibt, der den Geist des Besitzers im Sklaven kontrolliert. Zweitens muß der Besitzer mit einer Verantwortung für den Sklaven handeln, die höher ist als die potenzielle oder tatsächliche Verantwortung des Sklaven für sich selbst.

Warum sollte jemand motiviert sein, eine solche Verantwortung zu übernehmen?

Nur jemand, der den Sklaven moralisch, real und spirituell als einen Teil seiner selbst betrachtet, wäre dazu bereit. Niemand würde eine lebenslange Verpflichtung gegenüber einem anderen eingehen, ohne zu glauben, daß es eine unveränderliche Beziehung gibt, die jenseits der menschlichen Kontrolle und jenseits jedes menschlichen Rechts, sie aufzulösen, geschaffen wurde.

Ein Sklave ist dazu bestimmt, einem anderen zu gehören. Wenn dieser andere in das Leben des Sklaven tritt, ist der Geist frei zu wachsen, weil es zum ersten Mal jemanden gibt, in den er den Gehorsam legen kann, der den Geist frei macht.

Wann ist jemand bereit, seine Entwicklung zu beginnen?

Jeder der GEBORENEN Sklaven und alle, die sich derzeit für die Entwicklung ihrer Sklaverei einsetzen, hatten nicht vor, einen Besitzer zu finden. Die Begegnung war sowohl unerwartet als auch zwingend. Es gab keine Prüfung, kein Interview, keine Recherche und kein Auswahlverfahren. Es gab nichts, womit oder wogegen man argumentieren konnte. Der Geist bestand darauf und erteilte einen fesselnden Befehl. Es gab keine Wahl, nichts zu bedenken und nichts Logisches zu diskutieren. Solche Begegnungen sind immer und ausschließlich das Ergebnis des persönlichen Gebets eines Sklaven, der bereit ist, seinem Schöpfer zu dienen und nicht seinen eigenen egoistischen Interessen.

Wenn jemand noch „versucht, sich zu entscheiden”, ob er einen Besitzer akzeptieren soll, ist er nicht bereit, seine Sklavenentwicklung zu beginnen. Erst wenn der Geist bereit ist, kann er die Entwicklung seines Schicksals akzeptieren. Bis dahin muß das Ego weiter entwickelt und gereift werden, damit es bereit ist, das Unvermeidliche zu akzeptieren. Solange das Ego nicht weit genug entwickelt ist, um zu wissen, daß es zwar über enorme Fähigkeiten verfügt, aber immer noch nicht in der Lage ist, Glück zu erzeugen, fährt es fort zu argumentieren, zu überlegen, zu diskutieren, zu erforschen, sich zu positionieren und so zu tun, als hätte es eine gewisse Kontrolle und einen Einfluß darauf, was geschehen muß und wann es geschehen wird.

Der Streit und der Kampf sind eine Bestätigung dafür, daß das Ego nicht bereit ist. Der Geist ist geduldig und wird erst dann für seine Entwicklung sorgen, wenn die Bereitschaft, die aus der egoistischen Entwicklung kommt, ausreichend ist. Solange ein bewußter Zweifel besteht, sollte ein Sklave die Entwicklung seiner Sklaverei nicht in Betracht ziehen, weil er nicht bereit ist, damit zu beginnen. Das schließt nicht aus, daß er Erfahrungen oder Beziehungen mit SM, Knechtschaft und Sklaverei macht. Es erkennt reiflich an, daß Erfahrungen und Beziehungen sich von der geistigen Entwicklung der Bestimmung eines Sklaven unterscheiden und daher nicht dazu gehören. Vielmehr sind sie eine Vorbereitung darauf.

Wenn der Geist gezwungen ist, weil er weiß, daß das Ego bereit ist, geschieht die Gelegenheit zur Sklavenentwicklung, ohne daß sie durch persönliche Anstrengung vermittelt wird. Es braucht dann nur die Bereitschaft des Sklaven. Es wird wahrscheinlich unerwartet geschehen, und wenn es NICHT etwas ist, wonach man sucht. Was wir egoistisch kontrollieren, wird uns das Universum nicht streitig machen.

Wenn der Besitzer in das Leben des Sklaven eingesetzt wird, kann die Entwicklung des Geistes im Inneren beginnen. Der Geist war schon immer ein Teil des Besitzers. Wenn der Besitzer seinen Geist in einem Sklaven findet und der Sklave bereit ist, ihn seinem rechtmäßigen Besitzer zu geben, dann sind zum ersten Mal die Voraussetzungen für sein Wachstum gegeben.

Wie entwickelt sich der Sklavengeist?

Der Sklavengeist ist zu wild, zu ungezähmt und so unzähmbar, daß man ihm nicht erlauben kann, selbständig zu handeln, bis er lernt zu gehorchen. Der gesunde Menschenverstand hat ihn im Zaum gehalten, unter Selbstkontrolle gehalten und somit unterdrückt. Der Sklave kann nicht beginnen, sich selbst zu erkennen, bis er ohne Selbstkontrolle erforschen kann. Der Sklave kann nicht anfangen zu erforschen, bevor er nicht gelernt hat, zu gehorchen.

Wenn ein Sklave weiß, wie man gehorcht, und wenn er der einzigen Person gehorcht, der er absoluten Gehorsam entgegenbringen kann, der Person, die seinen Geist beschützen wird, kann der Sklave endlich loslassen. Im Leben geht es nicht darum, zu kontrollieren. Es geht darum, nie mehr kontrollieren zu können, nie mehr kontrollieren zu müssen und nie mehr kontrollieren zu wollen.

Der Entwicklungsprozeß ist ein Erkundungsprozeß, um zu sehen, was der Geist tun wird, wie er sich fühlt, und um herauszufinden, wie er ist. Der Sklave muß zuerst lernen, den Geist kennenzulernen, der in ihm lebt und der immer zu einem anderen gehört hat. Dann muß er lernen, diesem Geist zu vertrauen und ihn zu lieben, denn er ist alles und alles, was der Sklave ist und jemals sein wird.

Der Geist muß lernen, in der absolut sicheren Kontrolle des Besitzers zu leben und sich auszudrücken, und zwar durch die Sitzungen, die den Geist sowohl ermächtigen als auch zwingen, sich auf unbekanntes Terrain zu wagen. Gleichzeitig muß er langsam lernen, für den Rest des Lebens im Gehorsam leben zu dürfen, am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Schule, in den Hobbys und in allen Bereichen. Es wird in eine vollständige und sichere Erfahrung eingetaucht und dann herausgenommen, um zu lernen, in einer Welt zu leben, in der der Besitzer nicht physisch anwesend ist, sondern nur im Inneren, als der Geist, der im Inneren lebt.

Der Perfektionist wird versuchen, den Geist unter strenger egoistischer Kontrolle zu halten, um sicherzustellen, daß er nichts falsch macht. Das kann ihn daran hindern, sich überhaupt frei zu entfalten. Er hat Angst davor, sich in eine Position zu begeben, in der die Kontrolle nicht aufrechterhalten werden kann. Es werden Ausreden gefunden, um die Gelegenheit zu verhindern, sich zu exponieren. Wenn die Bereitschaft, sich der Wahrheit zu stellen und sie zu akzeptieren, stark genug ist, läßt der Sklave zu, daß der Geist von seinem Besitzer ermächtigt wird und überall hingeht, wo der Besitzer es möchte.

Nur der Besitzer kann den Geist schützen. Nur der Besitzer kann ihn ermächtigen, zu forschen. Nur der Besitzer kann dem Geist erlauben, sich ehrlich und ohne Grenzen auszudrücken. Der Besitzer zwingt ihn in Situationen, Orte und Umstände, in denen er sich zeigen muß. Nichts kann oder wird verborgen bleiben. Kein Plan und keine Kontrolle bleiben unentdeckt.

Der bewußte Gehorsam gegenüber dem Besitzer ist die einzige Rettungsleine, die es dem Geist erlaubt, frei zu laufen. Wenn der Besitzer ihn von einem gefährlichen Ort zurückruft, ohne daß er ihm gehorcht, wird der Geist weitergehen und in die potenziellen Gefahren laufen. Wenn der Sklave sicher ist, daß er gehorchen wird, kann dem Geist erlaubt werden, überall hinzugehen. Das Wissen des Besitzers, daß er sowohl die Fähigkeit als auch die Absicht hat, seinen eigenen Geist im Sklaven zu schützen, gibt dem Sklavengeist die absolute Freiheit, die er haben muß, um zu wachsen.

Der Geist ist gezwungen, dorthin zu gehen, wo er die verborgenen Wünsche nach Kontrolle oder Schutz aufdecken kann. Er ist gezwungen, die Wut, den Groll, die Enttäuschungen, den Haß, die Schuldzuweisungen und die Urteile aufzudecken, die uns verunreinigen. Wenn wir irgendeine Reaktion kontrollieren oder als unangemessen empfinden, dann kontrollieren wir alle Reaktionen. Entweder sind wir offen oder wir sind es nicht. Wir können nicht gleichzeitig offen und verborgen sein. Wo immer es eine Grenze gibt, gibt es auch jede Grenze.

Ehrlichkeit ist das Kraftwerk des Wachstums. Es ist leicht, einen Sklaven anzuweisen, während einer kraftvollen Sitzung keine Reaktion zu zeigen. Es ist leicht, ihn anzuweisen, auf Kommando viele „Oh, ja” zu sagen. Das Schwierigste und Herausforderndste ist, einem Sklaven zu befehlen, ehrlich zu antworten, egal wie die Antwort ausfällt. Die ehrliche Antwort ist die einzige Antwort, die einen Wert hat. Alles andere ist Schauspielerei.

Wenn der Sklave völlige Ehrlichkeit gelernt hat, setzt sich das Wachstum in jeder Situation fort, im Geschäft, im Privatleben, in der Gesellschaft, innerhalb und außerhalb des Lebensstils. Der Sklave lernt, daß der Geist in ihm mit völliger moralischer Gewißheit arbeitet. Jeder Umstand und jede Situation hat eine klare Antwort, wenn dem Geist des Besitzers erlaubt wird, die Antwort zu geben. Jeder mögliche Weg ist bekannt als der richtige oder der falsche, der von seinem Schöpfer gewollte oder nicht gewollte, der vorbestimmte oder der egoistische Weg.

Der Geist beansprucht den Körper, in dem er lebt, als seinen eigenen, den, den er benutzt, um Handlungen zu schaffen. Der Geist im Inneren beansprucht den Verstand des Sklaven als seinen eigenen, um mit ihm zu denken. Der Geist im Inneren beansprucht das Herz des Sklaven als sein eigenes. Und, der Geist IST der Besitzer.

Der Geist wird nicht mit dem Ego konkurrieren. Wenn das Ego versucht, ihn zu kontrollieren, wird er verschwinden, sich zurückziehen, vor der feindlichen, fatalen Umgebung, die das Ego schafft, davonlaufen. Die Einsicht, die moralische Gewißheit, das Glück, das Gefühl der Zielstrebigkeit und der geistigen Wertschätzung verschwinden, wenn der Geist verschwindet. Wenn der Geist lebendig und gesund ist, ist es auch der Sklave.

Der Sklave wird für seinen Besitzer befähigt. Die Gedanken und Handlungen werden klar und weise, inspiriert und effektiv. Ohne eine andere Motivation als Gehorsam wird das Leben des Sklaven perfekt und kraftvoll, wenn der Geist, dem er erlaubt hat, in ihm zu leben, die Macht übernimmt.

Schließlich akzeptiert der Sklave, daß er nicht mehr und nicht weniger ist als der Geist des Besitzers, der in ihm lebt. Dieser Moment ist der Beginn eines Lebens, das nur die Aktivitäten des Schicksals enthält. Es werden nur genau die Handlungen und Gedanken ausgeführt, die der Schöpfer zu SEINEM Zweck, nicht zu unserem, ausführen will. Es ist die Aufgabe des Besitzers, dafür zu sorgen, daß nichts anderes geschieht, denn der Besitzer trägt die moralische Verantwortung für jede einzelne Handlung des Sklaven.

Der Geist eines Sklaven hat immer das Gefühl, „von einem anderen” zu sein. Er reagiert auf den Besitzer und wird von ihm erregt, nicht vom Sklaven. Diesem Geist muß es mehr als nur erlaubt sein, all die Emotionen und Reaktionen zu erleben, die sein Besitzer ihn fühlen lassen will. Der Geist muß vom Sklaven ermutigt und eingeladen werden, das Ergebnis von allem zu akzeptieren, dem der Besitzer ihn aussetzt.

Nichts in diesem Prozeß ist nebensächlich für die Entwicklung des Geistes. Keine Aktivität wird ausgeschlossen. Während der Entwicklung des Sklaven wird der Geist von derselben Kraft und Weisheit geleitet, die sein Schicksal nach Abschluß seiner Entwicklung lenkt. Sowohl vor als auch nach der GEBURT übernimmt das Universum die Verantwortung für seine Investition. Das ist es, worum es bei der Bestimmung geht.

Der Besitzer des Geistes muß selbst gehorsam sein, um die Befehle zu akzeptieren und umzusetzen, die den Sklavengeist in all die Situationen bringen, die notwendig sind, um die Entwicklung des Sklaven zu forcieren. Ohne den Gehorsam des Besitzers gibt es nicht genug Weisheit, um zu wissen, was erforderlich ist, um die Umstände zu schaffen, die einen Geist dazu qualifizieren, ein bestimmtes Leben zu führen, einen Weg zu gehen, der in der gesamten Menschheitsgeschichte noch nie gegangen wurde. Keine menschliche Weisheit, kein egoistisches Wissen, wird jemals ausreichen, um das Schicksal zu lenken oder zu befähigen.

Die Entwicklung des Sklaven ist kein Wettbewerb zwischen der Überlegenheit des Egos des Besitzers und des Egos des Sklaven. Wäre dies der Fall, wäre das Ego des Sklaven immer besser geeignet als das Ego des Besitzers, das Leben des Sklaven zu führen. Sklaverei hängt davon ab, daß weder der Sklave noch sein Besitzer nach dem Willen eines Ichs leben.

Ohne den Glauben an ein spirituelles Leben und dessen Akzeptanz sowie ohne eine spirituelle „Logik”, die der sehr begrenzten menschlichen Logik von Ursache und Wirkung überlegen ist, gibt es keine Chance, daß ein Mensch, ein Besitzer, das Schicksal eines anderen, eines Sklaven, beeinflussen kann.

Der Sklavengeist ist das, was der Geist ist. Er ist der gemeinsame Teil der Seele des Besitzers. Sklaven sind die besonderen Geschöpfe, die eine Position auf dieser Erde einnehmen, um in völligem Gehorsam zu leben. Wenn sie lernen, wer sie sind, können sie in den Händen des Besitzers alles andere loslassen und nur noch in ihrer Bestimmung leben.

Sklaven sind mit jemandem gesegnet, der ihr Schicksal erzwingt und befähigt. Das macht die Verwirklichung ihres Schicksals schneller, gezielter und basiert auf einem kompromißlosen Gehorsam.

Im Gegenzug erwartet das Universum von solchen Geschöpfen ein besseres Verhalten. Der Gehorsam, mit dem Sklaven geboren werden, bereitet sie darauf vor, Aufgaben auszuführen, die weniger motivierte Geschöpfe ablehnen würden. Von einem Sklaven kann erwartet werden, daß er das tut, was für andere unangenehm und zu herausfordernd wäre.

Mit der Entscheidung, das zu sein, wozu wir geschaffen wurden, verschwindet auch die Entscheidung darüber, was wir in diesem Leben tun sollen. Es ist alles geplant, und die einzige Aufgabe eines Sklaven ist es, diesen Plan zu erfüllen.

Sobald der Gehorsam, der die Bestimmung des Sklaven ermöglicht, verstanden ist, ist es die größte Angst des Sklaven, daß der Befehl nicht erfüllt wird. Nur der Gehorsam läßt die Entwicklung oder das Schicksal geschehen. Es ist, als hätte man keine Luft zum Atmen oder keine Nahrung zum Essen, wenn man keinen Befehl zum Gehorchen hat. Der Kampf besteht nicht darin, zu gehorchen. Der Kampf besteht darin, nicht zu gehorchen. Die Angst eines Sklaven ist, daß er nicht gehorchen wird. Nicht zu gehorchen verhindert den Erwerb und die Verwirklichung des Zwecks, für den der Sklave geschaffen wurde, und verwehrt ihm die Erfahrung des wahren Glücks in diesem Leben.

Ein Sklave weiß, daß er Sklave ist, wenn er begreift, daß er weder besitzt noch sich selbst gehört. Wenn der Geist bereit ist, anzufangen, wenn der Sklave bereit ist, die Gelegenheit zu akzeptieren, Sklave zu werden, und wenn der Sklave bereit ist, den Geist in seinem Inneren als das zu akzeptieren, was er ist, wird ein Sklave ein Sklave, ein Sklave wird GEBOREN. Das ist seine Bestimmung!

(*) S.P.C.A. = Society for the Prevention of Cruelty to Animals

© http://www.bornslaves.com/slavespirit.html (aus dem engl. übersetzt)

© Prollboss@gmx.net, 2018, 19. Februar

 

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